Einen wichtigen Teil in unserer alltäglichen pädagogischen Arbeit nimmt die politische Bildung und die Auseinandersetzung mit politischen Inhalten ein.Dabei stellen sich häufig Fragen, wie: Was verstehen wir eigentlich unter Demokratie? Wie werden demokratisch Entscheidungengetroffen und wann, wo und wie kann ich mich selbst daran beteiligen? Wie erlebe ich mich selbst als Teil dieser Demokratie und wie können hier Minderheiten Gehör finden?
Um Einigen dieser Fragen gemeinsam auf den Grund zu gehen fand in der Wohngruppe ein Betzavta-Training statt. Betzavta, ein Wort welches aus dem Hebräischen stammt und übersetzt „Miteinander“ bedeutet, umfasst verschiedene Gruppenübungen zu den Grundlagen des Demokratischen Miteinanders und ermöglicht es denTeilnehmerinnen und Teilnehmern spielerisch, demokratische Prozesse zu erleben,zu reflektieren und dabei ihren Kenntnisschatz zu erweitern. Während des vierstündigen Trainings tauschten sich die BewohnerInnen der Wohngruppen über ihre Vorstellungen von einem demokratischen Miteinander aus, lernten eigene Mitwirkungs- und Gestaltungsspielräume kennen und erfuhren mehr über den Weg hin zur demokratischen Entscheidungsfindung. Dabei spielte die Reflexion der eigenen Bedürfnisse sowie das Wertschätzen des Gegenübers eine elementare Rolle. Hürden, welche der Partizipation häufig im Wege stehen können,beispielsweise unterschiedliche Sprachkenntnisse, wurden thematisiert und im Kreise der TeilnehmerInnen Lösungsvorschläge erarbeitet. Veranschaulicht und erlebbar wurde auch, dass demokratische Aushandlungsprozesse durchaus langwierig und intensiv sein können, letztendlich aber zu einem gelingenderen Miteinander führen.
Nach dem Seminar gab es zum Abschluss noch die Möglichkeit, sich beim gemeinsamen Pizzaessen über die Erlebnisse auszutauschen.
Wir bedanken uns vielmals bei den beiden Betzavta-TrainerInnen Sofi und Danny sowie bei der Koordinierungsstelle Radikalisierungsprävention der Stadt Nürnberg für die gute Zusammenarbeit.